Grafik: Statista

Eine wachsende Herausforderung:
Lieferengpässe bei Medikamenten

Die Verfügbarkeit von Medikamenten ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen von entscheidender Bedeutung. Doch in den letzten Jahren hat sich ein alarmierender Trend entwickelt, der das Gesundheitswesen weltweit vor immer größere Herausforderungen stellt: Lieferengpässe → bei Medikamenten. Dieses Problem betrifft nicht nur Entwicklungs- und Schwellenländer, sondern auch hochentwickelte Gesundheitssysteme wie die der USA und Europa. In diesem Artikel werden wir die Gründe für diese Lieferengpässe untersuchen und mögliche Lösungsansätze beleuchten.

Laut Statista Stand 21.02.2022 gab es Versorgungsprobleme bei 245 Medikamenten, inzwischen haben sich die Defekte mehr als verdoppelt.

Ursachen für Lieferengpässe

Komplexität der Lieferkette: Die Lieferkette von Medikamenten ist oft äußerst komplex, mit vielen Zwischenschritten, von der Herstellung der Wirkstoffe bis zur Auslieferung an Apotheken und Krankenhäuser. Ein Ausfall in einem dieser Schritte kann zu Lieferengpässen führen.
Monopole und Oligopole: In einigen Fällen haben nur wenige Unternehmen das Monopol oder es besteht ein Oligopol über die Produktion bestimmter lebenswichtiger Medikamente. Dies kann dazu führen, dass diese Unternehmen den Preis und die Verfügbarkeit kontrollieren und Lieferengpässe aus wirtschaftlichen Gründen in Kauf nehmen.
Qualitätskontrolle und Regulierung: Um die Sicherheit von Medikamenten zu gewährleisten, gibt es strenge Qualitätskontrollen und Regularien.Die Anforderungen seitens der Behörden an Qualitätskontrolle,Herstellverfahren und Dokumentation haben sich in den letzten 20 Jahren drastisch erhöht. Wenn Hersteller Probleme bei der Einhaltung dieser Vorschriften haben, kann dies zu vorübergehenden Produktionsstopps,Rückrufen oder gar Schließung von Herstellstätten führen.
Rohstoffmangel: Viele Medikamente sind auf die Verfügbarkeit bestimmter Rohstoffe angewiesen. Wenn es Engpässe bei diesen Rohstoffen gibt, kann dies die Produktion von Medikamenten beeinträchtigen.
Geopolitische Faktoren: Internationale Konflikte und Handelsstreitigkeiten können die Lieferung von Medikamenten behindern, insbesondere wenn sie von ausländischen Herstellern bezogen werden.

Die Auswirkungen von Lieferengpässen

Die Auswirkungen von Lieferengpässen bei Medikamenten können verheerend sein. Patienten, die auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, können Schwierigkeiten haben, ihre Behandlung fortzusetzen, was zu Gesundheitsverschlechterungen führen kann. Krankenhäuser und Apotheken stehen vor dem Dilemma, wie sie die begrenzten Vorräte verwalten und welche Patienten prioritär behandelt werden sollten.

Lösungsansätze

  • Diversifikation der Lieferquellen: Gesundheitssysteme sollten ihre Abhängigkeit von wenigen Herstellern diversifizieren und alternative Lieferquellen erschließen.
  • Regulatorische Flexibilität: Regulierungsbehörden sollten flexibler auf Lieferengpässe reagieren, um schnelle Lösungen zu ermöglichen, ohne die Sicherheit der Medikamente zu gefährden.
  • Transparentere Lieferketten: Eine bessere Transparenz in der gesamten Lieferkette kann dazu beitragen, Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
  • Forschung und Entwicklung: Die Förderung der Forschung und Entwicklung neuer Herstellungstechnologien und alternativer Wirkstoffe kann die Abhängigkeit von bestimmten Rohstoffen reduzieren.
  • Internationale Zusammenarbeit: Die internationale Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Lieferengpässen und der Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu Medikamenten ist entscheidend.

Die Lieferengpässe bei Medikamenten sind eine ernsthafte Herausforderung für das Gesundheitswesen weltweit. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Regierungen, Hersteller, Gesundheitseinrichtungen und Regulierungsbehörden zusammenarbeiten, um langfristige Lösungen zu finden und sicherzustellen, dass Patienten immer Zugang zu den Medikamenten haben, die sie benötigen, um gesund zu bleiben.